Historie

80 Jahre Wasserversorgung

Wasserversorgung in Bogen seit 1931

Am 28. April 1931 hat der Marktgemeinderat von Bogen mit 8 gegen 4 Stimmen beschlossen, „dass der Bau einer gemeindlichen Wasserleitung sofort in Angriff zu nehmen ist“. Mit Beschluss vom 18. November 1931 des zuständigen Bezirksamtes wurden der Marktgemeinde Bogen die Erlaubnis und die Genehmigung zur Errichtung und Unterhaltung der Wasserversorgungsanlagen erteilt. Schließlich konnten aus der Marktgemeinde Bogen 200 Anwesen und aus dem Gemeindegebiet Bogenberg 10 Anwesen an die Wasserversorgungsanlage des Marktes Bogen angeschlossen werden. Anfänglich reichten ein Brunnen und ein Hochbehälter mit einem Volumen von 200 m³ zur Abdeckung des Wasserbedarfs aus. Doch nach dem Krieg, den Zuzug der Bundeswehr im Jahr 1956 und der Erweiterung der Wasserversorgung nach Bärndorf wurden aufgrund des wesentlich höheren Wasserverbrauchs ein zweiter Brunnen und Hochbehälter gebaut.

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Einer unserer Wasserhochbehälter. Die Jahreszahl 1931 weist auf den Beginn der eigenen Wasserversorgung hin.

1960/61 Errichtung einer Wasseraufbereitungsanlage

Da das Rohwasser zu viel Eisen und Mangan enthielt, wurde der Bau einer Wasseraufbereitungsanlage nötig, in der das Wasser durch die Zuführung von Sauerstoff von Eisen und Mangan befreit werden konnte. Durch die Gemeindegebietsreform im Jahr 1972 wurden die Wasserversorgungsanlagen Degernbach und Pfelling übernommen. Im selben Jahr beschloss der Stadtrat auch den Anschluss an das Versorgungsnetz des Zweckverbandes Fernwasserversorgung Bayerischer Wald, um die Wasserversorgung von Bogen bei Versorgungsunterbrechungen der eigenen Brunnen abzusichern. Der Anschluss weiterer Ortsteile bewirkte einen stetigen Ausbau der Versorgungsanlagen.

Neuester Brunnen 8 wird 2011 gebaut

Zur Stabilisierung der Eigenwasserförderung in Bogen wurde 2011 Brunnen 8 mit einer Förderleistung von 25 Litern pro Sekunde in Betrieb genommen. Aus dem neuen Flachbrunnen mit 18 Metern Bohrtiefe können zusammen mit den bereits bestehenden Brunnen1,1 Millionen Kubikmeter Wasser im Jahr gefördert werden.

Die Wasserversorgung in Bogen besteht mittlerweile seit 80 Jahren. In dieser Zeit wurden Investitionsmaßnahmen in Höhe von rund 13 Mio. Euro für die Wasserversorgungseinrichtungen durchgeführt. Auch in Zukunft wird die Stadtwerke Bogen GmbH alles unternehmen, um das kostbare Lebensmittel „Wasser“ in bester Qualität an die Bürgerinnen und Bürger in Bogen liefern zu können.

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Aus Alt mach Neu: Erneuerung Schieberkreuz am Stadtplatz.


70 Jahre städtische Stromversorgung in Bogen

Die Stadtwerke Bogen GmbH trägt als Teil der Stadt Bogen seit jeher in hohem Maß zu deren Entwicklung bei. Nach 80 Jahren Trinkwasserversorgung im Jahr 2011 blicken die Stadt Bogen mit Erstem Bürgermeister Franz Schedlbauer und die Stadtwerke Bogen GmbH mit Geschäftsführer Karlheinz Denner im Jahr 2016 auf 70 Jahre städtische Stromversorgung zurück.

Der Beginn der städtischen Stromversorgung in Bogen kann heute nicht mehr an einem genauen Datum festgemacht werden, historisch wird er jedoch dem Nachkriegsjahr 1946 zugeordnet. In der schwierigen Nachkriegszeit erkannte der damalige Bürgermeister Alois Wutz die Notwendigkeit zum Wiederaufbau der Stromversorgung und war federführend bei deren Übernahme von dem in 1923 gegründeten Stromabnehmerverband in die städtische Verantwortung.

Erste Elektrifizierung bereits 1905

Die Elektrifizierung im Zentrum von Bogen begann bereits 1905, als der damalige Mühlenbesitzer Josef Althammer einen Generator in seiner Mühle installieren ließ und so erstmalig für die elektrische Marktplatzbeleuchtung sorgte. Heute ist es umso bemerkenswerter, dass gerade in unserem Jubiläumsjahr 2016 die Marktmühle durch den Unternehmer Franz Niemeier aufwändig saniert wurde und das darin befindliche Wasserkraftwerk seit September 2016 wieder umweltfreundlich erzeugten Wasserkraftstrom in das Stromnetz der Stadtwerke Bogen GmbH einspeist.

1946 Beginn der städtischen Stromversorgung

Erst die Aufnahme der städtischen Stromversorgung sorgte in den Nachkriegsjahren für den stetigen Ausbau und den Unterhalt der Stromversorgungsanlagen. Der steigende Strombedarf konnte natürlich nicht mit eigener Erzeugungskapazität gedeckt werden, daher war die Netzverbindung zum ehemaligen Überlandwerk, später die OBAG und heute die Bayernwerk AG, die folgerichtige Entscheidung. Anfangs existierte nur eine Übernahmestation in der Mussinanstraße, dann erreichte man mit der Anbindung an das Umspannwerk im Bereich Bruckweg/Siemensstraße, das die damalige OBAG im Jahr 1975 erbaute, eine neue Dimension. Das Ergebnis einer über Jahrzehnte fortschreitenden Leistungs- und Bedarfsentwicklung im Stadtgebiet verdeutlichen folgende Zahlen: Das Stadtwerk Bogen verzeichnete 1962 eine Stromabgabe von 6 Mio. kWh, bis 1972 ist sie auf 24 Mio. kWh angestiegen. Ganz entscheidenden Anteil daran hatte - ausgehend vom Kunststoffwerk Anger - der über die Jahrzehnte hinweg zu verzeichnende enorme industrielle Aufschwung.

2000: Stadt Bogen und Bayernwerk AG gründen die Stadtwerke Bogen GmbH

Neben dem stetigen Wachstum in der 70-jährigen Geschichte erfuhr die bis dahin im Eigenbetrieb der Stadt Bogen geführte Stromversorgung im Jahr 2000 eine einschneidende Veränderung. Die Stadt Bogen und die heutige Bayernwerk AG gründeten mit einem Anteil von 59 % bzw. 41 % die Stadtwerke Bogen GmbH als privatwirtschaftliches Unternehmen mit den Sparten Strom und Wasser. Politische Überlegungen in den Jahren zuvor und die Einführung der Liberalisierung der Energiewirtschaft mit extremen Herausforderungen für kleine Stadtwerke führten langfristig zu diesem Ergebnis. Als Wermutstropfen mussten wir leider hinnehmen, das Netzgebiet aus der früheren Versorgung in Oberalteich sowie die außenliegenden Stadtteile nicht in die städtische Stromversorgung integrieren zu können.

Quellen:

  • Heimatchronik Neueder
  • Stadtwerke Bogen